Inhaltsverzeichnis
Heckenschnitt
Die Hecke zählt zu den wichtigsten Gestaltungselementen mitteleuropäischer Gärten. Sie dienen in Wohnorten hauptsächlich als Sicht-, Lärm- und Betretschutz, ermöglichen dadurch Privatsphäre, können aber auch eine Rolle als ästhetischer Blickfang einnehmen. Lange Tradition haben Hecken in der Landwirtschaft als Markierung von Grundstücksgrenzen der Felder, als Begrenzung für eigenes Vieh bzw. hindern sie das Eindringen unerwünschter Wildtiere. Ebenso haben sie eine Funktion als Wetterschutz, bremsen den Wind und verhindern so Austrocknung und Bodenerosion von Flächen.
Benötigtes Werkzeug
Bevor angefangen wird, empfiehlt es sich zu prüfen, ob entsprechendes Werkzeug vorhanden ist, und wenn nicht besorgt werden muß. Evtl. ist es auch möglich, dieses zu leihen z. B. bei Nachbarn, im örtlichen Baumarkt oder Werkzeugverleih.
- Heckenschere
- Schmiermittel (Ballistol)
- Leiter (oder Gerüst)
- Plane
- evtl. Pflöcke und Schnur
- Rechen
- Laubbläser
- Besen
- Große Flachschaufel
- Behältnis für Schnittgut
Heckenschere
Es empfiehlt sich eine akkubetriebene Heckenschere zu verwenden. Motorisierte sind meiner Erfahrung nach zu schwer und laut, kabelbetriebene zu unhandlich durch das mitzuführende Kabel. Zu empfehlen sind fast ausnahmslos alle Modelle von Stihl der Reihe HSA, wenngleich vor allem die am vorteilhaftesten sind, die einen rückentragbaren Akku haben. Denn auch Akkus können auf Dauer schwer sein, besonders die mit ausdauernder Batterie. Nachteil ist, daß die Rückenakkus dementsprechend deutlich teurer in der Anschaffung sind.
Gute Heckenscheren haben i. d. R. folgendes gemeinsam:
- Betrieb durch Festhalten mind. eines Bügels vorne und eines Hebels hinten am Gerät gleichzeitig.
- Abstandhalter im körpernäheren Bereich der Messer zur Minimierung der Tiefe bei Schnittverletzungen.
Schmiermittel
Vor Inbetriebnahme sind die Messer der Heckenschere mit einem Schmiermittel einzusprühen z. B. Ballistol. Auch harzlösende Mittel z. B. Superclean von Stihl sind verwendbar. Diese Behandlung vermindert unnötigen Reibungsverlust und Vibrationen, verlängert die Akkulaufzeit und schont auf Dauer die Maschine.
Beim Einsprühen ist darauf zu achten, daß die einzelnen Messer zu sehen sind. Dann den Strom abstecken bzw. den Akku entfernen und die Messer von beiden Seiten einsprühen. Nach dem Einsprühen die Maschine einmal kurz laufen lassen, damit sich das Mittel gleichmäßig verteilt.
Leiter
Bei der Leiter ist auf Standfestigkeit und breite, stabile Sprossen zu achten. Ebenso sind verbreiterte Füße essentiell. Sie muß ausfahrbar sein, um auf individuelle Höhen eingestellt werden zu können.
Ersatzweise kann sich ein kleines Gerüst empfehlen, welche sich meiner Meinung nach aber oft instabil anfühlen, da je nach Untergrund nicht alle vier Füße perfekt aufsitzen können und daher zu leicht wackeln. Eine Leiter kann auch in unwegsamem Gelände individuell einstellbar besseren Halt bieten.
Wichtig ist, immer auf eine gute Balance zu achten und sich niemals in Positionen zu begeben, die Unsicherheit erzeugen. Falls dadurch Stellen der Hecke nicht zu erreichen sind, lohnt es sich evtl. auch eine Langstiel-Heckenschere anzuschaffen, oder einfach eine Fachfirma zu beauftragen.
Plane
Eine Plane kann hilfreich sein, wenn z. B. die Hecke an Beeten oder an Schotterflächen geschnitten wird und dadurch die Aufräum-Arbeiten erleichtert werden können, weil alles was geschnitten wird, auf sie drauffällt, und nicht mühselig zwischen Stauden oder Steinchen herausgeklaubt werden muß.
Zu beachten ist allerdings, daß dann die Stauden unter der Plane nicht niedergetrampelt werden und hohe, filigrane Stauden durch eine Plane nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
Pflöcke und Schnur
Es gibt Gärtner, die empfehlen zwei Pflöcke jeweils am Anfang und am Ende einer Hecke zu schlagen und eine Schnur etwas unter die passende Höhe zu spannen. Dies hilft eine Orientierung beim Schnitt zu haben.
Ich empfehle das jedoch nur bedingt, denn bei zu großer Distanz hängt jede Schnur etwas durch.
Rechen und Laubbläser
Zum Durchschütteln/-pusten/Abrechen der Hecke, besonders nach dem ersten Schnitt lohnt sich ein Rechen oder Laubbläser. Hierbei kann auf verschiedene Modelle zurückgegriffen werden. Möglich sind Rasenbau-, aber auch breite Federrechen, die die abgeschnittenen Pflanzenteile wie einen Kamm aus der Hecke ziehen.
Anschließend können sie auch am Boden genutzt werden, um die Schnittgutreste zusammenzuziehen. Der Laubbläser lohnt sich aber erst, wenn das grobe Material schon weggeräumt wurde, und nur noch feine Reste herumliegen.
Besen und große Flachschaufel
Je nach geschnittener Pflanzenart, insbesondere bei Nadelgehölzen, kann auch ein Besen mit Schaufel z. B. auf Asphalt oder Pflaster helfen, das Schnittgut aufzuräumen.
Behältnis für Schnittgut
Hier sind Bigpacks zu empfehlen, da diese sehr viel von dem eher leichten Material aufnehmen können. Es sind aber natürlich auch andere Behältnisse möglich z. B. größere Schubkarren, Biotonnen, Planen, Säcke, in kleinteiligen Flächen auch Wannen oder Eimer.
Empfehlenswertes Vorgehen
1. Werkzeuge bereitlegen
2. Heckenschere schmieren
3. Örtliche Lage erkunden
4. Evtl. Planen auslegen
5. Evtl. Pflöcke schlagen und Schnur spannen
6. Hecke seitlich kürzen, möglichst von unten nach oben
7. Hecke oben kürzen, Leiter passend einstellen
8. Hecke durchschütteln/-pusten/abrechen
9. Hecke feinschneiden
10. Schnittgut aufräumen